Groß und Klein, Jung und Alt können am 12. Februar von 10:00 - 15:00 Uhr beim Nordic Day im Nordic Zentrum Oberstdorf den nordischen Wintersport hautnah erleben und nach Herzenslust ausprobieren, mitmachen und testen.
Mehr Info´s hier:
Nordic Day 2023
Oberstdorf bietet eines der schneesichersten Loipennetze im Allgäu. Im Nordic Zentrum können bis zu 10 Kilometer beschneit werden. Zur Präparierung der Loipen stehen drei Pistenfahrzeuge den Mitarbeitern der Sportstätten Oberstdorf zur Verfügung. „Täglich werden die Loipen für die Sportler und Langläufer ab sieben Uhr morgens oder - je nach Wetterlage - auch bereits am Vorabend mit den Maschinen präpariert“, beschreibt Hermann Burger vom Beschneiungs- und Präparationsteam die Vorgehensweise.
Um perfekte Skating- und Diagonalspuren zu präparieren, beschafften die Sportstätten Oberstdorf ein modernes 520 PS starkes Pistenfahrzeug. „Mit seinem dieselelektrischen Antrieb gehört es zu den umweltfreundlichsten Pistenbullys am Markt“, sagt der für die Beschaffung zuständige kaufmännischer Leiter Florian Speigl. Der in grün lackierte Pistenbully ist dabei sehr leise und hat dennoch eine enorme Schubkraft, um den Schnee zu verteilen. Dabei braucht es mit 15 bis 17 Litern in der Stunde bis zu 40 Prozent weniger als das 23 Jahre alte Vorgängerfahrzeug. Die Betriebskosten werden dadurch gesenkt. Das verwendete Biohydrauliköl ist besonders schnell abbaubar. Schließlich fährt der Pistenbully nur im Landschaftsschutzgebiet. Die Beschaffung des Pistenbully ist ein wichtiger Beitrag zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsstrategie des Ortes.
Rund 40 Fachbesucher aus dem Allgäu, angrenzendem Österreich als auch aus der Schweiz besuchten die Roadshow mit den Neuheiten aus dem Bereich der Beschneiungstechnologie des Hersteller Demaclenko im Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu. Neben einem neuen Schneeerzeuger gab es dazu gleich einen passenden elektrischen Turm mit neuem Beschneiungsschacht sowie eine mobile Schneeerzeugeranlage zu besichtigen.
Auf Einladung der SIS.Akademie und des Deutschen Skiverbands (DSV) sind rund 50 Loipenbetreiber, Fahrer und Fuhrparkleiter aus ganz Deutschland zu einer zweitägigen Exper¬tenschulung „Loipenbetrieb“ im März in das Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu gekommen. Prof. Dr. Ralf Roth (SIS) und Stefan Schwarzbach (DSV) stellten die aktuellen Entwicklungen im Nordischen Skisport mit steigenden Nutzerzahlen auf den Loipen dar. Wer Loipen und Winterwanderwege präpariert, muss ebenso wissen wie Technik und Schnee funktioniert, sagt Professor Roth. Hansueli Rhyner vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung aus Davos zeigte den Teilnehmern praktisch, wie Schnee für eine optimale Präparierung „gelesen“ werden kann. Tipps und Tricks für die Loipenfahrzeugfahrer gab es zudem von Roland Winkler vom Hersteller Kässbohrer / Pistenbully. Aktuelle Neuerung in den DSV nordic aktiv Zentren erklärte Frank Armbruster. So wurde zum letzten Winter die Loipenbeschilderung auf die aktuelle DIN-Norm umgestellt. Im Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu ist die neue Wegweisung schon umgesetzt. Eine Führung durch das Nordische Zentrum rundete den Erfahrungs- und Wissensaustausch der „Wegbereiter“ für den Nordischen Skisport ab.
Um das Oberstdorfer-Loipennetz in Schuss zu halten, ist ein enormer materieller und finanzieller Aufwand erforderlich. Mit den Loipenfahrzeugen werden die Skatingloipen und Klassikspuren frisch präpariert. Die Schneefräse am Heck der Maschine zerkleinert dabei den Schnee und streicht ein Cord-Muster in den lockeren Schnee. Die Spurplatte sorgt danach für eine Diagonalspur. Anschließend muss die Loipe mehrere Stunden gefrieren und aushärten. So entstehen täglich weltmeisterliche Loipen.
„Umso ärgerlicher ist es, wenn die frisch präparierte Loipe über Nacht beschädigt wird“, so Florian Speigl vom Nordic Zentrum. „Dank hocheffektiver Stirnlampen stellen wir aber immer mehr Langläufer auch spätabends auf der Loipe fest“.
Für die Loipenfahrer – und für allem für anderen Loipennutzer – ist dies ein Ärgernis, wenn am nächsten Morgen die Loipe mit Furchen übersäht ist und der beliebte Langlaufsport darunter leidet. „Die Präparation war umsonst und rückt die Loipenpflege in ein schlechtes Licht“, erklärt Speigl weiter.
Dabei bringen sich die nachtaktiven Sportler selbst in Gefahr, denn sie sind für die Pistenraupenfahrer in der Dunkelheit oder bei schlechter Sicht nur sehr schwer zu erkennen. Zusammenstöße sind nicht auszuschließen.
Zur Sicherheit der Loipenbenutzer steht das Oberstdorfer Loipennetz täglich von 8-17 Uhr zur Verfügung. Außerhalb dieser Zeiten sollen Langläufer die Loipen nicht mehr benutzen. Ebenso soll die Tierwelt nicht weiter gestört werden. Das Team der Loipenfahrer appelliert daher auf Rücksichtnahme und Beachtung der Präparationszeiten.
Für alle, die trotzdem Ihre Feierabend-Runden im Dunkeln drehen wollen, bietet das Nordic Zentrum Oberstdorf/Allgäu immer dienstags, mittwochs und freitags ab Einbruch der Dunkelheit und bis 20.00 Uhr eine Nachtlanglaufloipe direkt im Zentrum an.
Das Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu mit seinen hervorragenden Langlaufstrecken und die Infrastruktur des Nordic Zentrums wird der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) verstärkt für seine Lehrgänge nutzen.
Damit wird der Forderung einer nachhaltigen Nutzung der Anlagen wieder ein Baustein hinzugefügt. Seit vielen Jahrzehnten ist Oberstdorf ein wichtiger Stützpunkt der Staatlichen Skilehrerausbildung. Jetzt sind die Voraussetzungen für die Ausbildung im nordischen Bereich durch das Nordic Zentrum nochmals verbessert worden. Der Deutsche Skilehrerverband freut sich auf viele Lehrgänge im Nordic Zentrum. Der Bezirksvorsitzende im DSLV, Herbert Sedlmair, überreichte Florian Speigl, Geschäftsführung des Nordic Zentrum, zum Start in die Lehrgangssaison ein Schild für den Eingangsbereich.
„Das Nordic Zentrum ist eines der modernsten Langlauf-Stadien der Welt“, stellt Staatsministerin Kerstin Schreyer bei der Eröffnung der Sportstätte fest. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften hat das Nordic Zentrum seine hervorragende Tauglichkeit bewiesen, so Bürgermeister Klaus King. Die neuen Anlagen werden dabei als Trainings-, Sport- und Veranstaltungszentrum dauerhaft genutzt. Der Tourismus in der Region Allgäu wird ebenfalls von der Anlage profitieren. Zum Jahreswechsel wird wieder die Tour de Ski zu Gast im Nordic Zentrum im Ried sein und das nächste internationale Sportereignis in der Anlage stattfinden.
„Der Burgstallanstieg hat mich schon die ein oder andere Schweißperle gekostet“, bestätigt Landrätin Indra Baier-Müller das attraktive Loipenangebot für Langläufer aus nah und fern. Eine besonders hohe Bedeutung hat das Nordic Zentrum auch für den Nachwuchs, denn ohne Jugendarbeit wird es keine Spitzensportler geben, so die Landrätin weiter. Der Präsident des Deutschen Skiverbandes Dr. Franz Steinle möchte deshalb das Nordic Zentrum auch als Trainerausbildungsstätte zukünftig nutzen.
Gemäß dem Motto „Trainiere für das Leben“ soll sich das Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu dabei zum führenden Zentrum für den Nordischen Skisport innerhalb von Deutschland entwickeln. Wer sich mit Sport und Natur emotional verbunden fühlt und sich regelmäßig draußen bewegt, lebt in der Regel gesünder und umweltbewusster als andere. Im Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu ist damit ein „nachhaltiger und multifunktionaler Sportraum“ entstanden, der für Spitzen-, Nachwuchsleistungs- und Breitensport, für Menschen jeden Alters – mit und ohne Behinderung ganzjährig nutzbar ist.