Waldbrandsymposium Oberstdorf
Internationale Fachkompetenz im Allgäu.
Internationale Fachkompetenz im Allgäu.
Anlass war das "Waldbrand Symposium Alpin", organisiert durch die freiwillige Feuerwehr Oberstdorf und den Kreisfeuerwehrverband Oberallgäu - ein bedeutender Impulsgeber für den länderübergreifenden Austausch zur Bekämpfung von Vegetationsbränden in schwer zugänglichen Gebirgslagen.
Die Schirmherrschaft übernahm Bayerns Staatsminister Eric Beißwenger gemeinsam mit Landrätin Indra Baier-Müller, was die politische Relevanz des Themas unterstrich. Auch Oberstdorfs Bürgermeister Klaus King war vor Ort und betonte die Dringlichkeit, mit der alpine Regionen sich auf zunehmende Brandereignisse infolge längerer Trockenheit einstellen müssen.
Ein Tag voll Wissen, Austausch und Praxis
Über 200 Fachleute aus Bayern, Österreich, der Schweiz, Südtirol und weiteren Regionen reisten an, um ihre Erfahrungen und Einsätze zu teilen. Mit Fachvorträgen, Praxisbeispielen und einer großen Technik-Ausstellung wurde das Symposium zu einer Plattform, die Wissenschaft, Praxis und Technologie auf Augenhöhe zusammenbrachte.
Kreisbrandrat Markus Adler eröffnete die Veranstaltung. Danach berichteten unter anderem:
Ein zentraler Diskussionspunkt war der optimale Zeitpunkt für den Bodeneinsatz - ein Thema, das in der Praxis oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Blick über den Tellerrand
Mit Lindon Pronto vom European Forest Institute wurde auch die internationale Dimension beleuchtet. Sein Vortrag gab wertvolle Einblicke in globale Entwicklungen und die zunehmende Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Technik zum Anfassen und Steuern
Ein Höhepunkt war zweifellos die Live-Demonstration des weltweit modernsten Polizeihubschraubers Airbus H145. Die bayerische Polizeihubschrauberstaffel zeigte eindrucksvoll, wie moderne Luftunterstützung bei Vegetationsbränden eingesetzt wird - inkl. Wasserabwurf.
Parallel dazu präsentierten Einsatzkräfte aus Patenkirchen, Reutte (Tirol), Egg (Vorarlberg) und dem THW Sonthofen ihre speziell für die Waldbrandbekämpfung entwickelte Ausrüstung. Das Nordic Zentrum kann dabei im Notfall innerhalb weniger Minuten in ein Katastrophenschutzzentrum verwandelt werden. Es stehen ausreichend Freiflächen für den Materialumschlag zur Verfügung. Der Speicherteich dient sogar als Löschwasserreservoir.
Die begleitende Industrieausstellung mit innovativen Produkten von BOSCH, Main Fire GmbH, Raschel Brandschutz und VonBlon Polaris bot spannende Einblicke in neue Erkennungssysteme und technische Lösungen für den Ernstfall.
Mehr als nur Sport: Das Nordic Zentrum als Plattform für Wissenstransfer
Dass das Waldbrandsymposium gerade hier stattfand, zeigt einmal mehr, wie vielseitig das Nordic Zentrum Oberstdorf genutzt wird. Neben seiner Bedeutung als Trainings- und Wettkampfstandort für den nordischen Sport bietet das Zentrum auch Raum für zukunftsorientierte Veranstaltungen wie diese - im Zeichen von Wissenstransfer, Klimaanpassung und regionaler Vernetzung.
Solche Formate unterstreichen die nachhaltige Ausrichtung des Standorts: als moderner Begegnungsort und als Impulsgeber für den Schutz unserer alpinen Lebensräume.